Bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand zählt jede Sekunde. Jede Verzögerung kann die Überlebenschancen der betroffenen Person drastisch reduzieren. Der plötzliche Herz-Kreislauf-Stillstand ist eine der häufigsten Todesursachen. Laut Recherchen des SWR überleben in Deutschland von 55.000 Reanimationen jährlich lediglich 13,5 % der Betroffenen. Für Rheinland-Pfalz liegt die Überlebensrate bei 13,7 %, was bedeutet, dass von mindestens 2.700 Reanimationen pro Jahr nur etwa 370 Patientinnen und Patienten gerettet werden können.
Um diese alarmierende Situation zu verbessern, wurde 2017 in Baden-Württemberg der Verein „Lebensretter“ gegründet. Das gleichnamige System ermöglicht eine gezielte Alarmierung medizinisch geschulter Ersthelfender in der Nähe eines Notfalls. Dadurch können wertvolle Minuten bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes überbrückt und Leben gerettet werden.
So funktioniert das System:
Nach einem Notruf ermittelt die Leitstelle mithilfe der Lebensretter-App, welche geschulten Ersthelfenden sich in der Nähe des Notfallortes befinden, und alarmiert diese. Bis zu vier Helfende werden pro Einsatz koordiniert:
• Zwei übernehmen die Reanimation,
• eine Person sucht den nächstgelegenen Defibrillator,
• eine weitere weist den Rettungsdienst ein.
Wer wird alarmiert?
Die App alarmiert ausschließlich medizinisch geschulte und geprüfte Ersthelfende ab 18 Jahren. Zu den Mindestqualifikationen zählen:
• Präklinische Qualifikationen mit fortlaufender Rezertifizierung in BLS/ALS
(z.B. Sanitätshelfer),
• Klinische Qualifikationen (z. B. Gesundheits- und Krankenpfleger),
• Berufsgruppen mit Grundqualifikation in BLS (z. B. Polizei, Feuerwehr, Bundeswehr).
Status und Chancen für den Eifelkreis Bitburg-Prüm:
Die Stadt Trier und der Landkreis Trier-Saarburg haben die Lebensretter-App bereits erfolgreich eingeführt. Da die technischen Voraussetzungen durch die Rettungsleitstelle in Trier bereits bestehen, ist die Einführung im Eifelkreis Bitburg-Prüm logistisch machbar.
Im Eifelkreis gibt es etwa 2.000 potenzielle Ersthelfende, die über dieses System koordiniert werden könnten. Ein flächendeckender Einsatz der App würde eine optimale Nutzung dieser Ressourcen ermöglichen.
Finanzierungsmöglichkeiten:
Es wird angeregt, die Verwaltung zu bitten, sich über die Finanzierung der App in Trier und Trier-Saarburg zu informieren. Zudem sollte eine mögliche Förderung über das Programm „Smart City“ des Eifelkreises Bitburg-Prüm geprüft werden.
Beschlussvorschlag:
Die Stadtverwaltung Bitburg wird gebeten, Gespräche mit dem Landrat des Eifelkreises Bitburg-Prüm aufzunehmen, um einen Weg zur Einführung und Finanzierung der Lebensretter-App zu erarbeiten. Ziel ist ein flächendeckender Einsatz im gesamten Eifelkreis.
Mit der Einführung der Lebensretter-App (https://regionderlebensretter.de/qr-code) könnten wir einen entscheidenden Beitrag zur Lebensrettung in unserer Region leisten.
Mit freundlichen Grüßen
Andreas Gerten Manfred Böttel
CDU-Fraktion FBL-Fraktion
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